Übung steigert nachweislich die Insulinsensitivität des Gehirns und senkt das Demenzrisiko

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Neue Forschungsergebnisse bestätigen einen direkten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und einer verbesserten Gehirngesundheit, insbesondere durch eine erhöhte Insulinsensitivität. Eine kürzlich in Aging Cell veröffentlichte Studie zeigt, wie Bewegung einen biologischen Prozess auslöst, der das Risiko einer Demenz, einschließlich der Alzheimer-Krankheit, erheblich verringern könnte. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung regelmäßiger körperlicher Aktivität, nicht nur für das körperliche Wohlbefinden, sondern auch für die kognitiven Funktionen und die langfristige Gesundheit des Gehirns.

Die zentrale Entdeckung der Studie

Forscher der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School untersuchten, wie körperliche Betätigung die Insulinsignalisierung im Gehirn beeinflusst. An der Studie nahmen 21 Teilnehmer im Alter von 60 Jahren mit Prädiabetes teil. Über zwei Wochen hinweg absolvierten die Probanden zwölf 60-minütige Trainingseinheiten mittlerer bis hoher Intensität, kombiniert mit Glukoseaufnahme und Blutprobenanalyse. Die Ergebnisse zeigten einen messbaren Anstieg der neuronalen Vesikel – die früher als Zellmüll galten – nach dem Training.

Diese Vesikel fungieren als Abgabesysteme und transportieren Proteine, die an der Insulinsensitivität beteiligt sind, direkt zu den Gehirnzellen. Dieser Prozess verbessert die Fähigkeit des Gehirns, Glukose aufzunehmen, was für die neuronale Funktion von entscheidender Bedeutung ist. Die Studie bringt definitiv Bewegung mit einer verbesserten Insulinreaktion im Gehirn in Verbindung, einem Faktor, der direkt mit der kognitiven Leistung zusammenhängt.

Insulinsensitivität: Ein Schlüssel zur Gesundheit des Gehirns

Der Zusammenhang zwischen sportlicher Betätigung und Insulinsensitivität ist nicht neu; Es ist bekannt, dass körperliche Aktivität die Insulinreaktion in Muskeln, Leber und Fettgewebe steigert. Diese Studie hebt jedoch das Gehirn als weiteres wichtiges Ziel hervor. Dr. Steven K. Malin, Hauptautor, erklärt, dass Insulin für Gehirnzellen (Neuronen) von entscheidender Bedeutung ist, um kognitive Funktionen wie Gedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit auszuführen.

Mit zunehmendem Alter sinkt der Insulinspiegel im Gehirn auf natürliche Weise. Dieser Rückgang führt zu einer Insulinresistenz – bei der Neuronen nicht mehr effektiv auf Insulin reagieren –, was die Kommunikation zwischen Gehirnzellen beeinträchtigt und das Demenzrisiko erhöht. Die Forschung legt nahe, dass Bewegung diesem Prozess entgegenwirken kann, indem sie die Insulinsensitivität im Gehirn steigert und so die ordnungsgemäße neuronale Funktion wiederherstellt.

Wie viel Bewegung ist genug?

Auch wenn die genaue Menge noch unklar ist, zeigt die Studie, dass selbst eine kurze Zeit regelmäßiger körperlicher Betätigung messbare Vorteile bringen kann. Dr. Scott Kaiser, Geriater am Pacific Neuroscience Institute, stellt fest, dass „die meisten Beweise darauf hindeuten, dass jede Aktivität gut ist.“ Die wichtigste Erkenntnis ist, dass regelmäßige körperliche Aktivität, unabhängig von der Intensität, sich positiv auf die Gehirngesundheit auswirken und das Demenzrisiko senken kann.

Die Ergebnisse verstärken das wachsende Verständnis der Stoffwechselbedürfnisse des Gehirns. Durch die Verbesserung der Insulinsensitivität bietet Bewegung einen konkreten Mechanismus zum Schutz vor kognitivem Verfall und zur Förderung der langfristigen Gehirngesundheit. Diese Studie ist ein wichtiger Schritt, um die Lücke zwischen körperlicher Aktivität und neurologischem Wohlbefinden zu schließen.